Mutter statement 



EN

Since the beginning of my artistic research, the subject of mother and femininity and the associated clichés that I encounter in various plays, films, advertising, social networks and in everyday life have accompanied me.
In my photographic work with my mother, I fall back on stereotypes with visible ambivalence in order to question them.
Like in the photo series "Krallenmutter", in which you can see the struggle the mother has, since her role carries so many constraints and expectations imposed on her by the majority of society. For that reason I staged a series of pictures with my own mother and played with clichés. In the series, my mother portrays a housewife and mother who is fleeing her prescribed role, trying to break through societies’ constraints and ideas in order to be free.
At first, she represents the exact stereotype of a housewife through her clothes such as the cooking apron with pink flowers, the iron and the backdrop such as the front yard and a single-family house. But on closer inspection, one discovers her discreet clawed fingers and the skin-colored latex mask, which makes one get a sense of what’s to come. In addition, there are no human children to be seen, but balloons with caricatural faces that give the viewer a sense of horror. So the apparent idyll is pure imagination. (Julie Batteux, 2022)







DE

Seit Beginn meiner künstlerischen Recherche beschäftige ich mich mit dem Thema Mutter und Weiblichkeit sowie den damit verbundenen Klischees. Diese begegnen mir in verschiedenen Theaterstücken, Filmen, der Werbung, sozialen Netzwerken und im Alltag.
In meiner fotografischen Arbeit mit meiner Mutter greife ich mit sichtbarer Ambivalenz auf Stereotypen zurück, um sie zu hinterfragen.
In der Fotoserie „Krallenmutter“ wird der Kampf einer Mutter dargestellt, die mit den vielen Zwängen und Erwartungen kämpft, die ihr von der Mehrheitsgesellschaft auferlegt werden. Aus diesem Grund habe ich eine Serie von Bildern mit meiner eigenen Mutter inszeniert und mit Klischees gespielt. In der Serie wird eine Hausfrau und Mutter dargestellt, die aus ihrer vorgeschriebenen Rolle ausbricht und versucht, die Zwänge und Vorstellungen der Gesellschaft zu durchbrechen, um frei zu sein.
Obwohl sie auf den ersten Blick durch ihre Kleidung wie die Kochschürze mit rosa Blumen, das Bügeleisen und die Kulisse wie den Vorgarten und das Einfamilienhaus genau dem Klischee einer Hausfrau entspricht, versucht sie, sich von diesen Stereotypen zu lösen. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man ihre dezenten Krallenfinger und die hautfarbene Latexmaske, welche erahnen lassen, was auf uns zukommt. Zudem sind keine menschlichen Kinder zu sehen, sondern Luftballons mit karikaturistischen Gesichtern, die dem Betrachter ein Gefühl des Grauens vermitteln. Die vermeintliche Idylle ist somit reine Einbildung. (Julie Batteux, 2022)










“Krallenmutter erkennt ihr eigenes Spiegelbild nicht mehr”, photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Krallenmutter raucht nicht vor den Kindern, sondern vor der Hecke”, photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Krallenmutter bügelt jeden Sonntag zum Tatort”, photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Krallenmutter fragt sich nach dem Sinn des Lebens”, photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Krallenmutter hängt zum Trocknen ihre Kinder an der Wäscheleine auf” , photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Krallenmutter´s Fürsorge zu Tisch”, photography, dimensions variable, 2019, © Julie Batteux










“Hausmutter #1”, photography, dimensions variable, 2016, © Julie Batteux










“Naturmutter #1”, photography, dimensions variable, 2015, © Julie Batteux












Meermutter #1 - #4”, analog photography, dimensions variable, 2017, © Julie Batteux










“Sandmutter #2”, analog photography, dimensions variable, 2017, © Julie Batteux










“Sandmutter #1”, analog photography, dimensions variable, 2017, © Julie Batteux